Eröffnung der Orchideenblüte und Bloggerevent
Am 17. März eröffnete die Ausstellung zur Orchideenblüte in der Biosphäre Potsdam. Im Rahmen dieser Eröffnung fand auch ein Bloggertreffen statt, zu dem ich eingeladen worden bin. Nach einer sehr herzlichen Begrüßung von Daniela, Isabel und Katja, den Marketingmädels der Biosphäre, bekamen wir als Begrüßungsdrink einen köstlichen antialkoholischen Fruchtcocktail mit einer essbaren Orchidee (Karma-Orchidee).
Orchideenexpertin führte durch Biosphäre
Die Orchideen kommen aus dem Orchideengarten Karge nahe Lüneburg. Die Inhaberin des Orchideengartens, Marei Karge-Liphard, die gleichzeitig Expertin auf dem Gebiet der Orchideen ist, führte uns mit viel Fachwissen durch die Biosphäre und gab uns ein paar interessante Pflegetipps. Auch räumte sie mit Mythen rund um die Orchidee auf…
Wusstet ihr, dass Orchideen frühestens mit sieben Jahren blühen? Es gibt sogar Orchideenarten, die fangen erst mit 14 Jahren zu blühen an.
Phalaenopsis – die uns bekannteste Orchideenart
Die bekannteste Orchideenart ist die Phalaenopsis. Ihr kennt sie auf jeden Fall. Sie wird auf jedem Markt und in jedem Blumenladen verkauft. Da diese Orchideen an einen Schmetterling erinnern, nennen wir sie auch „Nachtfalter-Orchidee“ oder auch „Malaienblume“. Sie stammt aus den tropischen Regenwäldern Südost-Asiens.
Orchideen wachsen mit Ausnahme der Antarktis auf jedem Kontinent. Aufgrund ihrer enormen Vielfalt gibt es Orchideen fast in jeder Ökozone (nicht in Wüsten). Selbst oberhalb des nördlichen Polarkreises oder in Patagonien und den dem ewigen Eis des Südpols vorgelagerten Inseln, z. B. Macquarie Island gibt es Orchideen. Der Großteil der Arten wächst allerdings in den Tropen und Subtropen, hauptsächlich in Südamerika und Asien. In Europa gibt es etwa 250 Arten. In Australien gibt es rund 800 Arten, in Afrika 2.000, in Südamerika sogar rund 9.000. Sage und schreibe 14.000 Arten gibt es in Asien.
Skandinavier haben eine Lieblingsorchidee
Die Coelogyne Cristata ist eine weiße Orchidee aus Nepal. Sie ist in Skandinavien sehr beliebt – vor allem als Hochzeitsdeko. Umgangssprachlich kennt man sie auch unter den Begriffen „Frauenhöhle“ oder „Schneekönigin“.
Die Geschichte um den „Frauenschuh“
Die Paphiopedilum Orchidee ist bei uns als „Frauenschuh“ oder auch „Venusschuh“ bekannt, weil die Lippe der Blüten eben wie ein Schuh aussieht. Was hat die Göttin Venus damit zu tun? Frau Karge wusste die Antwort: Der Legende nach hielt Venus ein Schäferstündchen. Wurde dabei aber entdeckt und musste fliehen. Dabei verlor sie ihren goldenen Schuh, der sich dann in die Pflanze verwandelte, als ein Sterblicher den Schuh für die Göttin mitnehmen wollte. Diese Orchidee erinnert an eine fleischfressende Pflanze. Jedoch sind Orchideen generell keine Fleischfressenden!
Kauft keine Orchideensamen im Internet
Zum Anpflanzen von Orchideensamen benötigt die Pflanze einen speziellen Pilz – einen Fadenpilz. Dies muss im Labor durchgeführt werden.Die Fäden dieses Pilzes wandern in die Samenzelle der Orchidee, wo sie zersetzt und als Nahrung aufgenommen werden. Ohne diesen Pilz können die Keimlinge nicht überleben. Pflanzensamen von Orchideen im Internet zu kaufen, sei laut der Orchideenexpertin, herausgeschmissenes Geld, da sie ohne Pilz nicht wachsen können; denn die Samen haben kein Nährgewebe.
Nicht alle Orchideen duften angenehm
Eine Orchideenart, die Bulbophyllum nymphopolitanum stinkt sehr stark, weil sie von Aasfliegen bestäubt wird. Um diese anzulocken, produziert sie diesen extremen Geruch.
Nicht pflücken!
Entdeckt man Orchideen in der freien Natur, darf man sie nicht abpflücken, ausgraben etc. Sie darf von ihrem natürlichen Standort nicht entfernt werden.
Die wohl wertvollste Orchidee kommt aus Peru
Zum Abschluss zeigte Frau Karge uns in einer Glasvitrine eine Phragmipedium kovachii. Eine Orchidee aus Peru, die um die 800 € kostet und damit einer der wertvollsten Orchideenart der Welt ist. James Michael Kovach entdeckte sie 2002. Lest die Geschichte der Entdeckung hier: James Michael Kovach entdeckt Orchidee in Peru.
Pflegetipps
Und hier noch ein paar Pflegetipps: Den Topf mit der Orchidee einmal pro Woche richtig nass machen. Nicht jeden Tag und auch nicht jeden zweiten oder so gießen; denn Staunässe mag die Pflanze nicht. Ich selbst mache es so: Ich nehme die Orchidee aus dem Übertopf heraus und halte den Topf unter einem laufenden Wasserhahn mit lauwarmen Wasser für circa zehn Sekunden. Orchideen müssen nicht gedüngt werden. Sie sind sehr genügsam. Und: ihr dürft sie umstellen. Also an einem anderen Ort in eurer Wohnung. Was Orchideen nicht mögen, weil sie dann „verbrennen“, ist starke Sonneneinstrahlung. Im Frühling/Sommer solltet ihr sie also nicht auf eine Fensterbank mit direkter Sonneneinstrahlung stellen. Lieber einen Meter in den Raum hinein stellen! Generell ist direkte Sonneneinstrahlung nicht so beliebt unter den Orchideen.
Die Orchideenblüte könnt ihr noch bis zum 1. Mai 2016 in der Biosphäre Potsdam bestaunen!!
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